Ihren Ursprung haben die Zwergwidder, damals
noch Widderzwerge genannt, in den Niederlanden. 1952
beschäftigte sich der holländische Züchter Adrian de Cock
aus Tillburg erstmals mit der Herauszüchtung der
Zwergwidder.Als Ausgangstiere |
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dienten seinerzeit ein Farbenzwerg und ein
Deutscher Widder. Es dauert allerdings viele Jahre und
etliche Generationen bis die ersten Tiere ansprechenden
Tiere ausgestellt werden konnten. Erstmals konnte man die
Widder im Miniaturformat auf der holländischen Bundesschau
1964 bewundern. In Deutschland wurden die Zwergwidder 1972
in einer kleinen Zahl auf der Bundesschau in Essen durch den
Zfr. Scholten aus Kleve als Neuzüchtung präsentiert. Schon
ein Jahr später wurden die Zwergwidder in Deutschland
anerkannt und auf der Bundesschau 1974 wurden bereits rund
25 Tiere gezeigt. In den nächsten rund zwei
Jahrzehnten erfreuten sich die Zwergwidder stetig
steigender Beliebtheit und ständig kamen
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neue Farbenschläge hinzu. |
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lohfarbig schwarz
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ABCDgoy/ABCDgoy |
lohfarbig blau |
ABCdgoy/ABCdgoy |
lohfarbig havannafarbig |
ABcDg0y/ABcDgoy |
lohfarbig fehfarbig |
ABcdgoy/ABcdgoy |
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Im Jahr 1987 wurden
die Zwergwidder lohfarbig als Neuzüchtung vom ZDK
anerkannt. Es dauerte aber noch 10 weitere Jahre bis
1997 bis die lohfarbigen Zwergwidder zugelassen wurden.
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden sie 1991
auf der Bundesrammlerschau in Dortmund. Als
Herauszüchter dieses Farbenschlages gilt ohne Zweifel
Zfr. Christoph Joerges aus Lüdinghausen/Westfalen, der
die ersten Tiere aus Zwergwiddern wildgrau und
Lohkaninchen schwarz herauszüchtete. Der
Ursprungsfarbenschlag war eigentlich schwarzlohfarbig,
bei der Aufnahme in den ZDK-Standard wurden aber
automatisch alle damals bestehenden Farbenschläge der
Ursprungsrasse (blaulohfarbig und braunlohfarbig) mit
aufgenommen. |
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Die gute Verbreitung und
Verbesserung des Zuchtstandes ist nicht zuletzt auch der
1997 ins Leben gerufenen Interessengemeinschaft der
Zwergwidder lohfarbig und weißgrannenfarbig zu verdanken. Zu
den Gründungsmitgliedern zählten damals die Zfr. Chr. Jörges,
Wolfgang Grübel, W. Hartung und L. Woop sowie die Züchter
J. Schmiedchen und Martin Plate. Letztere beiden
Zuchtfreunde befassten sich auch mit dem weißgrannenfarbigen
Farbenschlag, der somit mit in die IG aufgenommen wurde. |
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Im Jahr 2003 kam es nach internen
Kontroversen zur Aufspaltung der Interessengemeinschaft in 2
Gruppierungen. Zum einem Bestand die bereits bestehende IG
rund um die Zuchtfreunde W. Grübel und W. Hartung weiter,
zum anderen bildete sich eine zweite IG um die beiden
Mitbegründer Martin Plate und Lutz Woop, mit dem
Unterschied, dass diese zweite IG sich bis heute neben den
lohfarbigen Zwergwiddern auch weiterhin mit den
weißgrannenfarbigen Zwergwiddern beschäftigt.
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Die Pioniere der Zucht versuchten auf
verschiedenen Wegen Ihre Zuchtziele zu erreichen. Wie
bereits beschrieben, stammten die ersten Tiere
von Zuchtfreund Jörges aus Zwergwiddern wildgrau und
Schwarzlohkaninchen. Die Tiere waren
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zwar schon recht ansprechend vom Typ aber
aufgrund der größeren Ursprungsrasse, der Lohkaninchen, noch
viel zu groß vom Rahmen des Tieres. Auch der Versuch
Farbenzwerge lohfarbig einzukreuzen, um die Tiere zu
verkleinern, war mit negativen Nebeneffekten behaftet. So
wies die Nachzucht aufgrund der häufig zu kurzen Ohren oft
schwebende Behänge auf. Durch die Einkreuzung von
Deilenaarkaninchen und Zwergwiddern gelb wurde die Situation
nicht gerade einfacher, denn hiermit wurde nun auch noch die
Reinerbigkeit beeinträchtigt. Erst die Besinnung auf enge
Linien- und Verwandtschaftszucht mit den bestmöglichen
Ausgangstieren brachte die ersten sichtbaren Erfolge auf
breiter Ebene. Ähnlich sollte es auch mir selber ergehen. |
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Im Jahr 2003 wurde ich auf der damaligen
Bundesrammlerschau in Kassel erstmals auf diesen aparten
Farbenschlag aufmerksam. Als langjähriger Lohzüchter und
Farbenzwerge lohfarbig Züchter faszinierten mich schon
damals das Zusammenspiel zwischen den markanten
Eigenschaften des Zwergwidderkaninchens und den typischen
Rassemerkmalen des Lohkaninchens. Ich entschloss mich
spontan dazu ein Zuchtpaar zu erwerben. Das Ergebnis meiner
Nachzuchten in den ersten beiden Jahren, war trotz enger
Linienzucht, alles Andere als von Erfolg gekrönt. Die Tiere
waren zwar von Kopf, Behang und Typ schon sehr ansprechend,
leider wogen viele Tiere jedoch schon recht schnell mehr als
2,5 Kg. Trotzdem gelang es mir im Jahr 2005, durch
Einkreuzen eines weiteren fremden, etwas kleineren Rammlers
und engster Verwandtschaftszucht in einer zweiten
Zuchtlinie, meine ersten Zwergwidder lohfarbig schwarz zu
züchten, die Ihren Namen als „Zwergwidder“ auch wirklich
verdient hatten. |
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Die Tiere waren vom Rahmen her endlich
deutlich kürzer und hatten die guten Eigenschaften im Kopf
und Behang nicht verloren. Hinzu kamen noch recht
ansprechende Rassemerkmale in Kopf - und Rumpfzeichnung
sowie Farbe, meine züchte -
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rischen Fortschritte wurden alsgleich auch auf den
Ausstellungen mit ordentlichen Ergebnissen belohnt. Ich
habe es mir jetzt zur Aufgabe gemacht diesen Zuchtstand
zu festigen und möglichst noch weiter zu verbessern,
denn für weitere Verbesserung bleibt noch immer genügend
Spielraum. Bei der Verwirklichung Ihrer Zuchtziele
wünsche ich vor allem auch den beiden
Interessengemeinschaften viel Erfolg. Hierzu möchte ich
noch anmerken, dass diese sich nicht als Konkurrenz zu
den Widderclubs verstehen, sondern vielmehr,
insbesondere die Position 6 (Farbe und Zeichnung) ihres
Farbenschlages gemeinsam verbessern möchten. Durch die
stetigen Verbesserungen wurde bereits eine steigende
Beliebtheit unter den Züchtern und damit
verbunden auch eine größere Verbreitung erreicht. Ein
Beleg
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hierfür war die 27.
Bundeskaninchenschau in Nürnberg. Hier wurden bei den
Senioren bereits 14 Zuchtgruppen der lohfarbig-schwarzen
Zwergwidder von 13 verschiedenen Züchtern aus den
unterschiedlichsten Regionen Deutschlands gezeigt.
Leider waren die übrigen drei lohfarbigen Farbenschläge
noch nicht vertreten. |
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Das Normalgewicht des Zwergwidders liegt
laut ZDRK-Standard seit Oktober 2006 nach einer kurzen
Übergangszeit, nur noch zwischen 1,5 kg und 1,9 kg. Das
Höchstgewicht liegt nach wie vor bei 2,00 kg. Das heißt
im Klartext, dass seit dieser Schausaison die Tiere, die
über 1900 Gramm liegen, im Vergleich zur bisherigen
Bewertung, mit einem Punkt Abzug in der Position Gewicht
bestraft werden. Tiere mit einem Gewicht von über 2000
Gramm werden wie bisher mit nicht befriedigend bewertet. |
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Vielfach führt das Einhalten des
vorgeschriebenen Normalgewichtes bzw. sogar des
Höchstgewichtes bei vielen lohfarbigen Zwergwiddern noch
zu großen Problemen. Dies liegt häufig an den zu langen
Typen, die noch aus der Herauszüchtung aus den größeren
Rassen herrühren. Die Einhaltung des Gewichtsrahmen
stellt m. E. derzeit das größte Problem in der Zucht
dar. Hinzu kommt, dass uns die Sache durch die
Herabsetzung des Normalgewichtes nicht gerade leichter
gemacht wurde.
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Es wird ein kurzer gedrungener Körper mit
einem kräftigen Nacken ohne sichtbaren Hals verlangt.
Ferner sollte der Körper breitschultrig und mit
einer schönen Rückenlinie versehen sein. Auch die kurzen
und recht kräftigen besser gesagt markan |
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-ten Läufe sollten den
Zwergwiddertyp unterstreichen. Jeglicher
Wammenansatz ist unerwünscht. |
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Durch den, bereits
angesprochenen, vielfach zu langen Rumpf der
lohfarbigen Zwergwidder kommt es
zwangsläufig häufig zu Gewichtsproblemen.
Aus der Not heraus, führt das knappe Füttern
zum Einhalten der Gewichtsgrenze, bei den
meisten Tieren, zu eckigen Hinterpartien,
losem Brustfell bis hin zu einer deutlich
spürbaren Wirbelsäule, was häufig mit hohen
Punktabzügen bestraft wird. Meist wäre das
jeweilige Tier grundsätzlich schon recht
ansprechend, leider ist es einfach nur noch
eine Spur zu groß. Hier sollte man mit enger
Linienzucht versuchen den
Größenrahmen entsprechend zu
verkleinern. Das ist aber leichter
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gesagt als getan und benötigt einige Zeit
und Geduld.
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Bedauerlicherweise
kommt erschwerend noch hinzu, dass es in verhältnismäßig
vielen Zuchtlinien Probleme mit Zahnstellungen und
Geschlechtsmissbildungen gibt. |
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Der Zwergwidder
sollte ein verhältnismäßig kurzes und in der Unterwolle
dichtes und fein strukturiertes Fellhaar aufweisen. Die
Begrannung wird fein und gleichmäßig gewünscht. Die
Ohren sollten selbstverständlich gut behaart sein. In
den meisten Zuchten, findet man nach anfänglichen
Schwierigkeiten, inzwischen schon recht ansprechende
Felle. Man sollte aber insbesondere die Felllänge im
Auge behalten. |
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Typisch für den Zwergwidder, ist wie der
Name schon sagt, der ausgeprägte Widderkopf. Ein
Widderkopf sollte kurz und kräftig sein und zeichnet
sich durch seine breite Schnauzpartie und Stirn aus.
Abgerundet wird das Bild eines optimalen Widderkopfes
durch starke Kinnbacken und einen stark gewölbten
Nasenrücken, die sog. Ramsnase. Es ist dabei auf einen
für beide Geschlechter typischen Kopf zu achten. |
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Auch bezüglich der Kopfbildung findet man
noch eine Vielzahl von Tieren, die eben nicht den
gewünschten Widderkopf mit der entsprechenden Ramsung
aufweisen. Auch dieser Mangel entstammt noch aus den
eingekreuzten Lohkaninchen. Es gibt dennoch bereits
einige sehr schöne Rassevertreter, die schon über einen
sehr ausgeprägten Widderkopf verfügen. |
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Vielleicht sollte man diese Position
besser in Position „Behang und Krone“ umnennen, denn die
typischen Widderköpfe kommen erst so richtig durch eine
schöne Krone zu Geltung. Auch ist die Ausprägung dieser
wulstartigen Erhebungen ausschlaggebend für das richtige
Tragen des Behanges. Der Behang selber sollte
hufeisenförmig mit der Schalenöffnung nach innen
getragen werden, dabei sollte das Ohr offen getragen und
nicht gefalten am Kopf herabhängen. Schwebende Behänge
sind unerwünscht. Der Behang sollte außerdem fest im
Gewebe und gut abgerundet sein. |
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Die Behanglänge muss zwingend zwischen
mind. 22cm und max. 28 cm liegen. Eine zum Kopf passende
Behanglänge rundet das Gesamtbild des Kopfes ab. |
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Leider findet man
zur Zeit noch immer verhältnismäßig viele schwebende und
schlecht getragene Behänge, was oft auf die recht kurzen
Behanglängen zurückzuführen ist. Genau wie in der
Position Kopfbildung findet man aber auch im Bezug auf
den Behang schon einige prächtige lohfarbige Zwergwidder
die dem Ideal schon sehr nahe kommen. Zusammenfassend
möchte ich behaupten, dass man in den Positionen
Kopfbildung und Behang bisher die größten Fortschritte
gemacht hat. |
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In der sechsten
Position werden gleich alle drei rassespezifischen
Merkmale des Lohkaninchens aus dem ZDRK-Standard zu
einer Position zusammengefasst. Es handelt sich dabei um
die Bewertungspositionen Kopfzeichnung, Rumpfzeichnung
und Farbe. Ein sehr schwieriges Unterfangen solch
umfassende Rassewerte auf „nur“ zehn mögliche Punkte
aufzuteilen. |
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Die Kopfzeichnung setzt sich
nicht nur aus den Augenringen, sondern auch
aus der Nasenloch- und Kinnbackeinfassung
sowie der lohfarbig eingefassten Ohrenränder
und den Ohrenflecken vorn an den Ohrwurzeln
zusammen. Hauptaugenmerk liegt hier
sicherlich im Zusammenspiel zwischen
sauberer Nasenlocheinfassung und den
Augenringen. Die Einfassung der Nasenlöcher
sollte scharf abgegrenzt und kräftig
lohfarbig sein. Die Augenringe sollten weder
zu breit noch zu schmal und gleichmäßig
geschlossen sein, auch hier ist eine
intensive Lohe gefragt. Die Augenringe
unserer lohfarbigen Zwergwidder, speziell
die der Schwarzlohfarbigen, sind im
Vergleich zu denen der
Lohkaninchen erstaunlich gut
ausgeprägt. Zu |
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schmale oder gar unterbrochene Augenringe
sind hier eine Seltenheit. Da gut ausgeprägte Augenringe
genetisch meist eine unsaubere Nasenlocheinfassung mit
sich bringen, findet man noch verhältnismäßig viele
melierte Schnauzpartien.
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Zur Rumpfzeichnung gehören die Breite der
Brustlohe und die gleichmäßig lohfarbige Begrannung bis
ca. zwei Drittel der Rumpfhöhe beschränkt sowie die
Intensität der Lohe. Die Lohe sollte feurig rot sein und
sich von der Brust bis in die äußerste Blumenspitze
erstrecken. Der Nackenkeil sollte lohfarbig und gut
abgegrenzt sein. Auch die Größe und die Form spielen
hier eine wichtige Rolle. Er sollte nicht zu groß,
leicht abgerundet oder dreieckig sein. Auch die
Zeichnung der Läufe sollte scharf und gerade abgegrenzt
sein. Auch bezüglich der Rumpfzeichnung werden die
Anforderungen meist nur teilweise erfüllt. Zwar ist die
Begrannung und die Brustlohe meist schon sehr gefällig,
jedoch läßt die Intensität der Lohe meist noch zu
wünschen übrig. Häufig findet man sogar noch Tiere die
eher als cremefarbig anstatt als lohfarbig zu bezeichnen
sind. Hinzu kommt oftmals eine fast weiße
Blumenunterseite. Hier sollte man versuchen, möglichst
die Tiere in die Zucht mit einzusetzen, die einen
nachhaltigen Rotverstärker vererben. |
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Bei der Farbe wird ausschließlich die
Deckfarbe, die Augenfarbe, die Krallenfarbe und die
Unterfarbe bewertet. Die Deckfarbe aller
Farbenschläge soll intensiv und glänzend sein.
Wichtig ist, dass die Deckfarbe nicht von
weißen oder |
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lohfarbigen
Haaren durchsetzt ist. Erst eine richtig
satte Deckfarbe bringt den Farbkontrast
zwischen Lohe und Farbe richtig zur Geltung.
Zu den andersfarbigen Haaren zählen auch
weiße Spürhaare in Deckfarbenbereich der
Schnauzenpartie. Tiere mit durchsetzten
Decken oder Ohrenrändern sollte man nicht
zur Weiterzucht einsetzen. Häufig findet man
Tiere mit lohfarbigen Haaren in der Decke. |
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Zu beachten ist auch die
richtige Krallen- und Augenfarbe. Die
Augenfarbe der lohfarbig-schwarzen und der
havannafarbigen Zwergwidder ist dunkelbraun.
Die Augenfarbe beim blauloh- und
fehlohfarbigem Farbenschlag indessen ist
blaugrau. |
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Die Krallenfarbe des
Lohkaninchens wurde erst kürzlich von der
Standardkommission präzisiert. Die Krallenfarbe des
Schwarzloh sollte dunkelhornfarbig bis schwarzbraun
sein. Die Krallen der blaulohfarbigen und
havannalohfarbigen Tiere sollten dunkelhornfarbig sein,
die der Fehfarbigen hornfarbig bis dunkelhornfarbig.
Zweierlei oder pigmentlose (farblose) Krallenfarbe ist
ein schwerer Fehler. |
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Die Unterfarbe ist bei allen
Farbenschlägen, außer den Fehfarbigen, blau. Bei den
fehfarbigen Tieren spricht man von einer lichtblauen
Unterfarbe. Die lohfarbige Unterfarbe am Bauch sollte
bei allen Farbenschlägen möglichst intensiv sein. |
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Grundlegend ist zu sagen, dass die vier
gezüchteten Farbenschläge der Lohkaninchen und somit
auch die der Zwergwidder lohfarbig alle aus sogenannten
Kombinationstypen aus dem Lohfarbton g° mit den
Gelbverstärkern (y-Faktoren) entstanden sind.
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Der Loh-Faktor g°
ist durch eine Mutation des
Wildfarbigkeitsfaktors (G) entstanden. Dabei
ist der Faktor g° eine Vorstufe
zum Faktor g, wobei der Faktor g für die
Auflösung der Farbzonen verantwortlich ist
und somit für die schwarze Fellfarbe steht.
Der Faktor g° schließt aber nun
eben diese Einfarbigkeit im Vergleich zum
Faktor g aus, der Faktor g° ist
gegenüber dem Faktor g dominant. Die
Besonderheit des Faktors g° ist,
dass hierbei eine Körperzonierung der
Fellfarbe genetisch erlaubt wird, so dass es
zu einer festgelegten Trennung zwischen den
Bereichen der Grundfarbe (je nach
Farbenschlag schwarz, blau, havannafarbig
oder fehfarbig) und denen der Lohfarbe
kommt. |
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Die Intensität der Lohe basiert auf der
Wirkung der Gelbverstärker y. Sie können farblich sehr
abweichen. Die Spanne reicht vom matten cremefarbigen
Gelbton bis hin zu einem feurigen Rotbraun. Die
Lohfarbe kann nur an den durch den Lohfaktor
vorbestimmten Stellen auftreten. Die genaue
Vererbungsweise des Gelbverstärkers konnte bis heute
leider nicht abschließend und verlässlich geklärt
werden, da die Vererbung durch eine Vielzahl von
Nebenerbanlagen beeinflusst wird. |
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Die Zucht der lohfarbigen Zwergwidder ist
relativ anspruchsvoll und man braucht viel
Fingerspitzengefühl, Erfahrung und auch Ausdauer um
diesen noch sehr jungen Farbenschlag zu züchten. Die
Zwergwidder lohfarbig sind eine optimale Rasse für
Züchter, die eine besondere Herausforderung suchen und
auch bei züchterischen Rückschlägen den Mut nicht direkt
verlieren. In diesem Fall findet man gewiss gute
Unterstützung bei einer der beiden
Interessengemeinschaften.
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Unsere lohfarbigen
„Schlappohren“ geben dem Züchter aber auch
Vieles zurück. Das prächtige Zusammenspiel
zwischen dem markanten Widdertyp und der
eleganten Zeichnung der Lohkaninchen ist
schon beeindruckend und immer wieder ein
Blickfang. Besonders reizvoll an der Zucht
der lohfarbigen Zwergwidder ist es, die
qualitativen Entwicklungen der Nachzuchten
zu beobachten. Aber auch die ruhige und
gutmütige Charaktere der Tiere trägt zur
Beliebtheit dieses interessanten
Rassekaninchens bei. |
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Zuletzt bleibt mir noch allen
Züchtern, dieses noch viel zu seltenen
Farbenschlages, viel Erfolg und Ausdauer in
der Weiterzucht zu wünschen. Besonders
freuen würde mich, wenn in den nächsten
Jahren noch viele neue Zucht |
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-freunde ihre Liebe für diesen
außergewöhnlichen Farbenschlag entdecken und wir
vielleicht schon bald alle vier lohfarbigen
Farbenschläge auf einer Bundesschau begrüßen dürfen. |
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„Zwergwidder“ von Walter Hornung
erschienen im Oertel & Spoerer Verlag.
Das Bildmaterial stellte uns Christoph Schumacher und
die AG der Widderzüchter zur Verfügung. |
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Wir danken Zuchtfreund Christoph Schumacher, der AG-Widder sowie Wolfgang Jensen für ihre Mitarbeit. |
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Das Copyright für diesen Bericht liegt bei dem Zuchtfreund Christoph
Schumacher bzw. der
Arbeitgemeinschaft der Widderzüchter. |
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Design
by Wolfgang Jensen |